We strike because we care
- Perspektiven aus den Krankenhausstreiks in UK und Dt. -
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In Großbritannien finden aktuell die größten Streiks im Gesundheitswesen, seit der Gründung des National Health Service (NHS) 1948, statt. Bis zu hunderttausend Menschen haben ihre Arbeit in den Krankenhäusern niedergelegt. Die am Existenzminimum lebenden Beschäftigten fordern 19% mehr Lohn und streiken auch für ein Ende der Sparpolitik in der öffentlichen Gesundheitsversorgung.
In Deutschland finden gleichzeitig Verhandlungen über den Tarifvertrag im öffentlichen Dienst (TVöD) statt, die den Lohn von 2,5 Millionen Menschen festschreiben. Unterirdische Angebote der Arbeitngeber:innen hat zu ersten Warnstreiks geführt, bei denen auch tausende Krankenhausbeschäftigte lautstark auf der Straße waren. Ihre Forderung lautet: 10,5 %, mindestens aber 500 Euro mehr Lohn monatlich. In Zeiten von Inflation und Energiekrise sollen so vor allem die Geringverdienenden eine angemessene Lohnsteigerung erhalten.
Wir haben zwei Aktivist:innen dieser Streikbewegungen eingeladen, um mehr über ihre Kämpfe zu erfahren. Lange Zeit galten die Gesundheitsarbeiter:innen als schwer organisierbar und der Care-Bereich als unbestreikbar. Wir wollen verstehen, wie es dazu kommt, dass genau diese Menschen – überwiegend Frauen* - in gesellschaftlich abgewerteten sozialen Berufen jetzt in der ersten Reihe der aktuellen Sozialproteste stehen. Und wir wollen diskutieren, welche Bedeutung die Streiks im Kontext multipler Krisenlagen aber auch für unsere feministischen Utopie einer Care Revolution haben. Darüber sprechen wir mit
- Lisa: Gesundheits- und Krankenpflegerin an der Charité und aktiv in der Berliner Krankenhausbewegung
- Nick: Pflegekraft in Birmingham UK und aktiv im Royal College of Nursing
und freuen uns auch über eure Beiträge zu möglichen Allianzen und Rolle der radikalen Linken!
Wann: Mittwoch, 29.03.2023 um 19 Uhr
Wo: k-fetisch, Wildenbruchstr. 86, 12045 Berlin
Die Veranstaltung wird auf Englisch stattfinden. Bei Bedarf gibt es die Möglichkeit eine Flüsterübersetzung ins Deutsche zu bekommen.
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We strike because we care
- Perspectives from the hospital strikes in the UK and Germany -
In Britain, health workers are staging the largest strike in the history of the National Health Service (NHS). Tens of thousands of workers have walked out and are demanding a 19 % payrise and an end to austerity in public health care.
In Germany the trade union ver.di is currently negotiating a collective agreement for the public sector, which will fix the wages of 2.5 million people. Like the UK, the employers have made no credible offer and thousands of hospital workers took to the streets. Their demand is: a 10.5% wage increase, but at least 500 euros more pay per month. In times of inflation and energy crisis, the aim is to achieve an approriate wage increase first and foremost for those who are on low pay.
We invited two activists from each of these strike movements to learn more about their struggles. For a long time, health workers were considered difficult to organize and strikes in the care sector impossible. We want to understand how exactly these workers - predominantly women* - in socially devalued social professions, are now in the front row of the social protest movement; and to discuss the relevance of their strikes in the context of multiple crises but also for our long term goal of a feminist care revolution.
We will talk about this with
- Lisa: Nurse at the Charité hospital and active in the Berlin hospital movement.
- Nick: Nurse in Birmingham hospital and active in the Royal College of Nursing
and we are also looking forward to your contributions on possible alliances and the role of the radical left!
When: Wednesday, 29.03.2023 at 7pm
Where: k-fetisch, Wildenbruchstr. 86, 12045 Berlin, Germany.
The event will be in English. If needed, there is the possibility of a whispered translation into German.